Was wissen wir: Dammbruch in Brumadinho

Am 25.01.2019 ist in Brumadinho, im brasilianischen Bundesstaat Minas Geiras, der Damm eines Eisenerzbergwerkes gebrochen. Bei dem tragischen Unglück sind bisher weit über 100 Menschen gestorben, über 200 weitere Personen werden noch vermisst, die Rettungskräfte gehen nicht mehr davon aus, dass noch lebende Personen geborgen werden können. Der Damm der Bergbaukonzerns Vale brach um 25.01. und löste eine riesige Schlammlawine aus, die auf ca. zwölf Millionen Kubikmeter Schlamm auf 290 Hektar verteilte.

Die Sendung Weltbilder fasst die Lage am 29.01.2019 zusammen. Die tagesschau berichtet am 28.01.2019.

Kritisch betrachtet wird die Rolle, die der TÜV-Süd bei der Prüfung des Dammes gespielt hat. Die Süddeutsche Zeitung kritisiert die Geschäftspraktiken des TÜV-Süd in Brasilien und fragt sich, wie am 26. September 2018 noch keine Mängel festgestellt werden konnten. Zwei Ingenieure, die an der Prüfung beteiligt gewesen sein sollen, wurden bereits fünf Tage nach der Katastrophe festgenommen (Welt). Das Handelsblatt berichtet von den Versuchen des TÜV-Süd seine Reputation wieder herzustellen.

Aber auch die Rolle der Behörden wird kritisch beleuchtet. So berichtet die ZEIT von Unregelmäßigkeiten beim Genehmigungsverfahren des Staudammes. Auch die tagesschau weist darauf hin, dass zuletzt die Risikostufe des Staudammes gesenkt wurde.

Auch die Betreiberfirma Vale äußert sich zu der Situation. Drei Mitarbeiter der Firma sind verhaftet worden (ZEIT). Vale selbst bietet Entschädigungszahlungen an die Bevölkerung an, kann diese aber derzeit nicht auszahlen, da die Justiz die Konten von Vale eingefroren hat (tagesschau und amerika21). Außerdem ist die Aktie von Vale in deutlichem sinken begriffen (FAZ oder ARD). Daher plant die Firma einen Notfallplan, wie die tagesschau berichtet.

Nun gilt es die Ursachen für das Unglück zu klären. Bisher konnte noch nicht ausgemacht werden, wie es zu dem Dammbruch kam. Auch unklar ist, was dieses Unglück nun für Jair Bolsonaros Pläne Umweltauflagen zu lockern bedeutet. Vorstellbar ist, dass eine solche Maßnahme nach dem zweiten Minenunglück in der Region seit 2015 nicht auf großen Rückhalt in der Bevölkerung stoßen würde.

Unsere Gedanken sind jetzt bei den Opfer und ihren Angehörigen.

 

EDIT (13.02.2019):

Auf der Seite der New York Times ist mittlerweile eine gute Zusammenfassung zu lesen. Die Internetseite amerika21 bespricht in einem Kommentar, welche Folgen sich ergen.

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